Die Glantalbahn

 

Die Glantalbahn von Homburg über Glan-Münchweiler - Altenglan - Lauterecken-Grumbach nach Bad Münster war einst die direkte Weiterführung der Bliestalbahn Richtung Rhein. Bereits in den 60iger Jahren begann jedoch die schrittweise Stillegung der Strecke mit dem Abschnitt Odernheim Bad Münster. Das zweite Gleis blieb lediglich zwischen Glan-Münchweiler und Altenglan erhalten.

Bis weit in die 80iger Jahre hinein konnte die Strecke aber ihren ursprünglichen Charakter erhalten und zählte so mit ihren besetzten Schrankenposten, Telegraphenleitungen und Formsignalen zu einer der schönsten Bahnstrecken der Pfalz. Dies nahm die DB aber auch zum Grund für die scheibchenweise Stillegung der Strecke bis 1986. Heute ist nur noch der Abschnitt Glan-Münchweiler - Altenglan als Teil der Strecke Landstuhl - Kusel eingleisig in Betrieb.

Alle Fotos: Michael Strauß



Den Anfang machte 1981 der Abschnitt Homburg - Glan-Münchweiler, wo zuletzt nur noch das berühmte Alibizugpaar verkehrte. Immerhin konnte man mit dem Vt98 durchgehend von Zweibrücken bis Sobernheim fahren. Hier die Rückfahrt nach Zweibrücken, aufgenommen am 09.09.1980 bei Elschbach.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit der Stillegung Homburg - Glan-Münchweiler endete auch der Einsatz der Schienenbusse im Glantal. Fast alle Leistungen wurden nun von ETA150 des Bw Worms gefahren. Als N 8786 verläßt am 05.04.1983 515 532 Rehborn in Richtung Lauterecken.






 

 

 

 

 

 

 

Obwohl durchgeschaltet, war der Bahnhof Medard am 18.02.1985 als Schrankenposten noch besetzt. Auch konnte man hier Fahrkarten kaufen und im warmen Gebäude auf den Zug warten.







 

 

 

 

 



Am selben Tag wurde bei Eschenau 515 552 aufgenommen. Nur noch wenige Züge fuhren über Lauterecken hinaus weiter nach Altenglan.
Wenige Monate später wurde auch der Abschnitt Altenglan - Lauterecken stillgelegt und die Glantalbahn damit zu zwei Stichbahnen getrennt. Deutlich ist hier noch die Trasse des zweiten Gleises zu erkennen, welches schon in den 60iger Jahren demontiert wurde.



 

 

 

 

 

 

 



Der verbliebene Abschnitt der Glantalbahn von Altenglan nach Glan-Münchweiler war nun Teil der Strecke Landstuhl - Kusel. Am 07.03.1986 herrschte hier bei Rehweiler noch hauptbahnmäßiger Betrieb.






 

 

 

 

 

 

 




Am 30.05.1986 hat 212 114 mit ihrem Güterzug gerade Meisenheim verlassen und passiert einen besetzten Schrankenposten an einem Feldweg. Bescheidener Güterverkehr fand damals nur noch auf einigen Teilabschnitten der Strecke statt, sieht man einmal vom auch heute noch existierenden Schotterverkehr ab.



 

 

 

 

 

 

 



30.05.1986 letzter Tag der Strecke Lauterecken - Staudernheim im Personenverkehr. In Lauterecken wird gerade 515 535 für die Fahrt nach Staudernheim bereitgestellt. Die DB hatte es tatsächlich geschafft den letzten roten ETA des Bw Mainz zu mobilisieren. Der Wasserturm der einstigen Bw Außenstelle Lauterecken wurde wenige Jahre später abgerissen.


 

 

 

 

 

 

 

 



Seit Stillegung der Strecke Odernheim - Bad Münster zu Beginn der 60iger Jahre war Staudernheim Endpunkt der Glantalbahn. Kurz vor Einmündung in die Strecke nach Saarbrücken überquert 515 535 am letzten Betriebstag die Nahe bei Staudernheim.
Heute kann man von hier aus per Fahrraddraisine bis Altenglan fahren.




 

 

 

 

 

 

 



Am Abend des 30.05.1986 erreicht der letzte Zug der Glantalbahn, 515 534 als
N 8786 den Bahnhof Odernheim. Von hier ging es einst zweigleisig weiter nach Bad Münster.







 

 

 

 

 

 



Nur wenige Sonderzüge verirrten sich nach der Stillegung ins Glantal. Die Strecke war weiterhin befahrbar und wurde auch noch auf Jahre hinaus komplett jährlich von dem Spritzzug abgefahren. Am 18.06.1988 befuhr 218 364 gleich zweimal die Strecke, hier aufgenommen auf der Glanbrücke in Odernheim.





 

 

 

 

 

 

 


Derselbe Sonderzug am Abend aufgenommen bei St.Julian, im bereits 1985 stillgelegten Mittelabschnitt der Glantalbahn. In der Stillegungsverfügung stand damals, daß der Rückbau der Schranken und Signalanlagen vorerst unterbliebe, um bei der Bevölkerung den Eindruck der totalen Stillegung zu vermeiden.
Hatte da etwa einer eine Vorahnung, was mit der DB-AG und Mehdorn noch kommen sollte?




 

 

 

 

 

 

 



Am 22.04.1989 fand dann die einzige Dampfsonderfahrt über die gesamte Strecke statt. Bei katastrophalem Wetter, strömender Regen mit Schnee vermischt, ging es mit
50 622 durch das Glantal, hier aufgenommen bei Eschenau.






 

 

 

 

 

 

 



Einen Monat später am 20.05.1989 fand dann noch eine Dampfsonderfahrt nach Kusel statt. So ähnlich wie hier 86 457 mit ihrem Sonderzug bei Theisbergstegen könnten einst die Züge im Glantal ausgesehen haben. 86 457 war immerhin in den 60iger Jahren in Kaiserslautern beheimatet. So kommt bei einer Sonderfahrt Atmosphäre auf, wie sie heute nur noch sehr selten zu finden ist.




 

 

 

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